Freddie Mercury lebt!
Oft sind wir in den Clubs, Sälen, Hallen und Stadien dieser Republik zu Gast … oft sind wir begeistert und erleben einen schönen Abend … aber nur höchst selten werden wir derart geflasht wie am gestrigen Abend. Ebenfalls selten machen wir im Anschluss Werbung für einen Act … für eine Tributeshow eigentlich garnicht. Tribute, Cover, Revival — das Original wird zumeist tief unterflogen. Musiklegenden gibt’s nicht all zu viele und manche schaffen es sogar das eigene, frühere Niveau in späteren Jahren kaum zu erreichen.
Den krassen Kontrast zu derart Glanzverlust durften wir gestern in der Alten Oper zu Erfurt erleben. Ein Geist suchte diese ehrwürdige Spielstätte auf. Ein Geist mit Kumpels sogar.
Die Q‑Rivavel Band gab uns die Ehre. Unsere Erwartungen waren aus, oben genannten Gründen, nicht zu überdreht. Queen covern? Geht das überhaupt?
Erst Mitte letzen Jahres durften wir Queen, bei einem der ganz wenigen Deutschland Konzerte, in Berlin live erleben und …. Mussten konstatieren: Show toll, die alten Herren May und Taylor sind auf der Bühne noch top agil und schaffen es gewaltigen Soundteppiich auszurollen aber …. der als Stimm- und Leaderersatz engagierte Adam Lambert konnte das Jahrtausend-Idol Freddie Mercury nur unzureichend ersetzen.
Um so größer unser Erwachen nach dem zweiten, dritten Song am gestrigen Abend. Lässt sich die Eulenkönigin noch manchmal ekstatisch tanzend und multiple-orgasmierend, durch den Charme oder den Sexappeal eines Barden blenden — ist der konzerterfahrene, musikalisch belastete Rabenprinz ein unbestechlicher und gnadenloser Kritiker. Selbst ein Saitenzupfer, kann er mit seinem feinen Gehör auch kleinste Risse im Klang- und Stimmlack mühelos ausmachen, Originaltreue einschätzen aber auch Punkte für Individualität und Kreativität vergeben.
Die gestrige Show der Queen Revival Band ist einfach perfekt gewesen — an Superlativen nicht zu überbieten — deswegen lassen wir diese😀
Die Band schaffte es das, sonst eher träge, und in diesem Falle (auch noch erschwerend) nicht das jüngste, Erfurter Publikum aus den bequemen, weichen Sesseln zu reißen. Selbst die letzten Reihen des Oberranges klatschten stehend zu Queens Hymnen, von den natürlich keine gefehlt hat.
Unsere persönliche Feier fand hautnah, in der zweiten Reihe vor der Bühne statt. Jede Refrainzeile wurde heldenhaft grölend intoniert und dabei wurde massiv abgerockt — nicht selbstverständlich in diesen Mauern. (gar in dieser Stadt)
Eine Ausnahmeerscheinung und Erfolgsgarant der Conbo ist Freddie … ähhh Harry. Harry Rose bespielt mit seiner Stimme, scheinbar mühelos, alle Klangregister wie Eddie van Halen seine Gitarre oder Robert Schumann sein Klavier.
Augen zu — Mercury lebt — basta.
Die äußere Freddie-Ähnlichleit ist frappierend. Mimik, Gestik, Bewegungen perfekt — selbst der Wortwitz sitzt, gelingt und lässt das Original aufleben. Die speziell angefertigten Bühnenkostüme (wieder identisch mit Queens Roben) runden das visuelle Erlebnis ab.
Unsere vorurteilsbehaftete Skepsis wird monströs eingestampft. Unsere Erwartung um Lichtjahre übertreffen. Ein grandioses Hör- und Seherlebnis.
Nach dem Konzert war es uns vergönnt mit der Band noch einige Worte zu wechseln und unsere Begeisterung und Komplimente zu überbringen. Hej, sympathisch sind alle obendrein.
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Also liebes Volk — das dürft ihr das nächste mal nicht verpassen und liebe Band …. Grandios… macht weiter so … wir lieben euch und danke fürs gemeinsame Foto.