Prag, Prag, Prag … Pfingsten in der goldenen Stadt
Nach kaum drei stündiger Fahrt — check in im “Krebschen”. Unser Botel “Racek” ist am idyllischen, von Grün umgebenen und ruhigem Moldau-Ufer festgemacht. Die Kajüte erstaunlich geräumig — Zimmer zu Wasserseite auch kein Problem — lediglich getrennte Betten aber was sich zankt — das liebt sich und schläft über- und nebeneinander in einer Koje:))
Mit der Tram 17 direkt ins Zentrum rund um den Altprager Markt zum ersten kulinarischen Leckerbissen. Rabe labt sich an einem Schweineknie ohne Knochen (Haxe:)),
Eule verdrückt die ersten (naaaaatürlich) Semmelknödel und dazu Rinderbraten in Pilzsoße. Shopping gestalltet sich in Prag schwer — immerhin ein regenbogenfarbener Bikini springt raus. In den wunderschönen, figurbetonten, neongrünen Badeanzug will der Kevin irgendwie garnicht reinpassen — Eule nölt was von unvorteilhaft. Rabe gefällt’s:)))) Frustriert läuft die Eule im Lala-Bonbonparadies Amok.
Erst am dritten Tag bemerkt sie, dass 100gr. Lala — 3€ kosten — wir lassen es uns trotzdem schmecken:)) Total erschöpft tanken wir im Dublin-Pub Guinness, Killkenny und Corona.
Das Nass verdampft förmlich:)) Ausklang auf der Racek-Terasse bei Schwarzbier und Zigarre.
Samstag:
Tschechische Gastlichkeit nimmt mit dem “üppigen Frühstück” erste Formen an. Kurzer Abstecher zu einem Drachenbootrennen in der Nachbarschaft bringt uns auf eine Idee:))
Dank Dr. Google finden wir nach ewigem umherirren, nur einen Katzensprung entfernt, genau am gegenüberliegendem Moldauufer, mit einer kleinen Fähre in 2 min zu erreichen, endlich einen Bootsverleih. Die folgende Motorboottour auf der Moldau entschädigt uns für die Suche.
Für knappe 20 € genießen wir maritimes Freizeitfeeling und die neidischen Blicke der Touristen am Ufer. Vor lauter Überschwung hätten wir fast das Wehr übersehen — wir bekommen grad noch so die Kurve. Das hätte ein Gelächter bei den Zuschauern gegeben:))) Überall Schwäne, Schwäne, Schwäne — groß, klein, zu Wasser und Huckepack.
Weiter gehts zum Flohmarkt am Moldauufer.
Auf alten Kähnen und am Ufer unzählige Stände mit Trödel, Klamotten und Leckereien. Hier werden einige Kronen in superschickimicky Eulenohrgehänge, leckeres Kingswood Cider, Kolbasa (gebratene Wurst, tschechische Spezialität), und natürlich Bier investiert.
Kolacky, rundes Hefeteilchen mit Heidelbeerfüllung sorgt für helle Begeisterung.
Nach kurzer Heia-Pause
auf unserem Schiff — entern wir die Kleinseite — in einem knallrotem Mercedes-Oldtimer-Cabrio
und entdecken die John Lennon Mauer, die grüne Insel Kampa (das kleine Venedig Prags), die Kirche des heiligen Nikolaus und stranden in einem urigen Gasthaus bei Semmel- und Speckknödeln, prager Reibekuchen, Knaoblauchsuppe (superb) und Fleisch, Fleisch, Fleisch — danke an die erste freundliche Bedienung. (eine Deutsche)
Auf dem Rückweg über die Karlsbrücke — spontanes Fotoshooting mit zwei schneeweißen Hochzeitstauben.
Nieeedlich:))) Der zweite Tag endet mit der Rathausturmbesteigung by Night. Ein atemberaubender Rundumblick über Prag — einfach Wahnsinn.
Sonntag:
Erneut ein “üppiges Frühstück” — bred finish, eggs finish — na suuuuper!!!!!
Erste Station Vysehrad. 3h umherwandern auf der sagenumwobenen Burganlage der Fürstin Libuse. Der Felsen am Moldauufer beherbergt u.a. die Kirche des heiligen Peter & Paul mit dem Friedhof auf dem auch Anton Dvorak ruht. Von jeder Seite der Anlage ein taumhafter Blick auf die Stadt
Auf dem Felsen findet der Rabe sogar noch einen seiner Brüder:)
Einmal vom Ausblick verwöhnt suchen wir den nächsten Aussichtspunkt. Petrin mit dem kleinen Eiffeltum (Kopie 1:5) mit seinen 299 Stufen verlangt uns die letzten Kräfte der ersten Tageshälfte ab. Der Ausblick dafür genial!!!
Oben angekommen entdeckt Eule unweit eine Klosteranlage. Der Fussmarsch dahin wird ungefragt auf die Tagesordnung gesetzt. Bereits erste Schritte den steilabschüssigen Waldweg entlang treiben der Eule Schweißperlen auf die Stirn beim Gedanken an den Rückweg — aber nun kann man sich keine Blöße mehr geben. Strahovsky klaster — anno 1140 — war den Everestabstieg leider kaum wert. Gott sei Dank — finden wir einen flacheren Rückweg zu unserem Tufftuff — entlang der Hungermauer. Um das Prager-Moldau-Westufer-Programm komplett zu machen müssen wir natürlich auch einmal mit der Standseilbahn über die Hänge des Laurenzibergs fahren.
Kurzer Stop im Hotel — Stylen, Umziehen und ab ins Getümmel. Der Plan sah ein Essen im “U Fleku” vor. Vor der “überschwängliche Freundlichkeit” der Kellner in besagter historischer Bierstube von 1499 können wir aber nur kapitulieren. Finden dafür aber ein edles Kleinod der tschechischen und internationalen Küche in der ulica Husova 227/15. Resturant “U modreho hroznu” — die zweite freundliche Bedienung unseres Besuchs serviert uns den “besten Gulsch der Stadt” dazu Becherovka und Schokofoundue mit Obst — davon ordern wir der Reihe nach zwei … das sagt eigentlich alles:))))
Das Prager Sexmaschinen Museum hätte man nicht unbedingt sehen müssen — eher was für unaufgeklärte Jugendliche:))) oder verklemmte Senioren:))) Abschliessend ein “kostenloses” Guinness und Latte Macciatto und ab zur Strassenbahn. Fusspeeling durch kleine Fischchen heben wir uns für den nächsten Pragbesuch in 36 Jahren auf.
Das letzte Frühstück auf dem Schiff fällt wegen “bred finish, egg-finish, sausagge-finish and coffe-finish und das um 09:00 Uhr (Frühstück gibts bis10:00) aus. Benachbarte Pizzeria ist da wesentlich freundlicher — wird von uns aber ebenfalls boykottiert 50 Kronen E‑I-N-T-R-I-T‑T jaaaa EINTRITT sind uns zu spießig.
Die goldene Stadt ist wunderschön, seine Gassen, Plätze und Sehenswürdigkeiten atemberaubend und wunderschön. Wäre da nur nicht die Tschechische Mentalität — eine fast körperlich spürbare Arroganz und Unfreundlichkeit gegenüber Fremden. Abzocke auf Schritt und Tritt, Ungleichbehandlung durch die Polizei und nahezu jede Bedienung in der Stadt — schade eigentlich.