Bedeutende Städte der Antike, Jahrtausend alte Ruinen und Ausgrabungsstätten vergangener Hochkulturen kann man vielerorts besichtigen. In den letzten 2–3 Jahren haben wir bereit einige davon bestaunen dürfen. Darunter Stageira in Griechenland (hier lebte einst Aristóteles), Salamis in der Republik Nordzypern sowie Butrint und Appolonia in Albanien um die wichtigsten zu nennen. Im besten Fall sind von der einstigen Pracht noch einige Steine übrig. Mit viel Glück sind noch Reste und Ruinen einiger monumentaler Bauten zu sehen. Pompeji übertrifft alles bisher ausgegrabene um Welten.
Einmal “in der Gegend” wollen wir Pompeji natürlich sehen … allerdings, wie nicht anders von uns zu erwarten, unter einem etwas süffisanten Blickwinkel. Wir sind auf den Spuren der Lust. Nutten, Freier und Bordelle, sexuelle. Techniken, Dienstleistungen, Stellungen und Praktiken haben unser Interesse (schon beim lesen des Wikipedia Artikels über die verschüttete Stadt) geweckt.
Wir sind keine Wissenschaftler und möchten auch das Rad nicht neu erfinden deswegen zitieren wir zum Thema Lust in der Antike — Franz van Dick aus “Man-on-a-mission” einem Online-Männermagazin.
Wenn du glaubst, dass die Sexwelt heute im 21. Jahrhundert offen und tolerant ist, liegst du FALSCH! Die Römer und Griechen in der Antike sind der beste
Beweis für versaute Sex- und Rollenspiele und hemmungslose Orgien.
Im alten Rom und in Griechenland waren Homosexualität und Päderastie kein Ding. Das war normal und keiner scherte sich darum, was andere darüber denken könnten. Niemand war wählerisch, ob gerade ein Mann oder eine Frau griffbereit war. Hauptsache Poppen.
Analverkehr war sehr beliebt. Kein Tabu und da wurde nicht viel diskutiert. Wenn es die Männer anal wollten, musste der andere damit einverstanden sein. Schluss. Aus. Punkt. Die sexuelle Beziehung von Männern zu jüngeren Partnern, in der Regel zwischen 12 und 18 Jahren, war akzeptiert und NORMAL! Bei diesem Thema darf man allerdings nicht vergessen, dass in der Antike (bis ins Mittelalter) Frauen und Männer schon mit 11 oder 12 geheiratet haben.
Sex war niemals prüde. Sex war niemals harmlos. Derbes Treiben bis der Arzt kommt. Die Kreativität und Fantasie in der Antike stellt alles in den Schatten, was wir uns vorstellen können.
Römer und Griechen nutzten jede Möglichkeit zum Vögeln. Ihr Einfallsreichtum kannte keine Grenzen. Keine Scham. Sie ließen sich von Ur-Instinkten leiten, lebten ihre Triebe und Lust aus. Alkohol und Sex waren im alten Rom die Grundnahrungsmittel. Der Alkohol war billiger und tatsächlicher reiner, als Trinkwasser. Betrat man eine Gaststätte, wurde der Krug Wein beinahe automatisch mit einer Nutte serviert. Sie wurde auf der Getränkekarte wie ein Extra-Teller Brot oder Häppchen Käse angepriesen. Und das Ganze für nur 1–2 As — etwa soviel wir ein Bier und ne Brezel heute. Da konnte kein Römer Nein sagen.
Die Lebenserwartung lag damals bei 30–35 Jahren. Viele Knaben wollten angeblich von ihrem Herren lernen und waren geehrt, wenn sie sich leiten und (be)lehren lassen durften. Frauen unterwarfen sich mit Hingabe und kosteten ihre devote Rolle in vollen Zügen aus, weil sie damit unterstreichen wollten, wie sehr sie den Sex genossen.
Zuschauer? Je mehr, desto besser. Die Griechen sind die Erfinder des Gangbangs. Körperflüssigkeiten wurden mit allen Getränken vermischt, die gerade griffbereit waren. Das galt als aphrodisierend und war eine Ehre. Die Stellungen und Verrenkungen waren so kreativ, dass das Kamasutra dagegen verblasst.
Dildo? Alter Hut. Damals war man viel spontaner. Die Hilfsmittel waren Gemüse, Obst, Kerzenständer, alles, was in der Nähe war und worauf man gerade Lust hatte. Orgien waren allerdings der Oberschicht vorbehalten. Neben dem Rudelbumsen gab es Menüs mit mehreren Gängen und ein Entertainment Programm mit Kleinkunst, Schauspiel und Musik.
Alles Lüge? Das tierische Treiben ist kein Märchen oder fiktive Geschichte. In den Ruinen von Pompeji wurden ausreichend Belege gefunden. Hunderte von Tellern, Vasen oder Fresken sind mit drastisch versauten Malereien bemalt worden. Lange waren die Funde nur in einem Geheimdepot im Museum von Neapel zu sehen, weil sie als pornografisch eingestuft wurden.
Nun sind wir hier und können es höchstpersönlich in Augenschein nehmen. Schon mal vorab .… hmmm lecker:)
Nationalmuseum von Neapel
Unsere “Recherche” beginnt im besagten Nationalmuseum von Neapel. Wir bestaunen die Ausstellungsstücke darunter die berühmtesten wie den Doryphoros, unter dessen Gehänge die Eule unbedingt abgelichtet werden will, den Atlas Farnese (ja, vom jungen Kardinal Alessandro Farnese um 1500 in seine Sammlung aufgenommen) und das Mosaik der Alexanderschlacht, aus dem Haus des Faun in Pompeji, das aus über einer Million kleinster 2x2mm Steinchen bestand — heute fehlen ein paar.
Das Ziel unseres Besuchs ist aber das Geheime Kabinett. Ein bis vor wenigen Jahren der Öffentlichkeit nicht zugänglicher Bereich des Museums in dem die “Leckereien” aufbewahrt und mittlerweile ausgestellt werden. Wir werden nicht enttäuscht und der oben zitierte Artikel lügt mit keinem Wort.
Tatsächlich gehörte Sex zum Alltag der Pompejaner wie Essen und Trinken. Sex mit Kindern, gleichgeschlechtlicher Sex, Gruppensex und Orgien — all das wird auf jedem erdenklichen Gegenstand, auf Freskos und als Figuren in beachtlicher Anzahl dargestellt. Eulchen staunt nicht schlecht als sie die Größe der Penise (im Vergleich zum Restkörper) der antiken Männer sieht:) Eine Vitrine beherbergt sogar nur Geschlechtsteile aus Stein.
Zitat aus Dan Browns “Illuminati”: “Im Jahre 1857 hatte der amtierende Papst Pius IX. entschieden, dass die genaue Wiedergabe männlicher Formen Lust in den Mauern des Vatikans provozieren könnte. Also hatte er einen Hammer und einen Meißel genommen und persönlich die Geschlechtsteile jeder einzelnen männlichen Statue in der ganzen Vatikanstadt abgeschlagen. Er hatte Arbeiten von Michelangelo, Bramante und Bernini zerstört. Hunderte von Skulpturen waren entmannt worden. Die Feigenblätter aus Gips sollten die Beschädigungen maskieren. Langdon hatte sich häufig gefragt, ob nicht irgendwo auf dem Gelände eine große Kiste mit Steinpenissen lagerte.”
Nun, nicht eine Kiste sondern eine Vitrine und wir haben sie, nicht im Vatikan sondern in Neapel, gefunden:)
Nun weiter nach Pompeji.
Tag 2. Noch bevor Karawanen von Touristenbussen ihre Ladung in die antike Stadt abladen, betreten wir das Areal. Es ist einfach gewaltig. Etwa zwei Quadratkilometer voller bestens erhaltener Straßen, Gassen, Paläste, Häuser und öffentlicher Gebäude. Definitiv die gewaltigste und beeindruckendste antike Stätte die wir je gesehen haben und wahrscheinlich je sehen werden. Und dabei ist Pompeji noch nicht ganz ausgebuddelt worden — bisher nur zu etwa 80%.
Hier kann man ganze Häuser, Gärten, Straßenküchen und ‑bars, Brunnen, Thermen, Bäder, sogar gut erhaltene mehrstöckige Gebäude finden. Forum, Kapitol, Macellum, eine Basilika, Tempel, Markthallen, Wahllokale, Statuen sind erstaunlich gut erhalten. Kein Wunder sie waren über 1500 Jahre lang von bis zur sechs Metern Asche und Bimsstein bedeckt.
Die Straßen Pompejis sind viel tiefer als die Gehsteige gelegen. Es gab in der Stadt vor 2000 Jahren bereits eine Wasserversorgung (für die Reichen bis ins Haus) — aber Abwasser, Urin und Abfälle wurden auf die Straße geleitet. Das Regenwasser hat es dann gerichtet und alles ins Meer gespült. Um trockenen Fußes über die Straße zu gehen gab (und gibt) es Trittsteine — quasi die Vorläufer der Zebrastreifen.
Häuser hatten (bei denen, die es sich leisten konnten) ein Atrium von dem es in die Zimmer und Flure ging. Je mehr Zimmer vom Atrium aus zu sehen waren — desto reicher war der Hausbesitzer. Weniger wohlhabende haben deshalb manchmal geflunkert und Scheintüre auf Wände gemalt, damit es so aussieht als hätte ihr Haus mehr Räume.
Neben der, aus ingenieurtechnischer Sicht erstaunlichen, Wasserversorgung, finden wir die Imbissversorgung phänomenal. Ungelogen alle 200–300 Meter findet man in Pompeji eine Gar- oder Straßenküche bzw. eine Getränkeschenke. Eulchen wäre damals wohl (der Aufmüpfigkeit wegen) eine selbständige Imbissbesitzerin.
Das Lupanar
Nach gut zwei Stunden finden wir es endlich. Das Lupanar — ein Bordell — das Ziel unseres Besuchs. Ein Bordell war in einer antiken Stadt keine Selbstverständlichkeit — Nutten bekam man in jedem Wirtshaus angeboten. Das in Pompeji ist das einzige bisher nachgewiesene.
Hier arbeiteten Athenais und Sabina (für 2 As pro Kunde) und die Logas für 8 As. Bestimmt auch noch unzählige andere — aber diese Namen wurden auf den Graffitis in Haus, samt der Preise gefunden. Logas war eine “Haussklavin” man konnte also etwas derber mit ihr umgehen — das kostete etwas mehr. Auch der Stricher Maritimus leckte hier die Muschis für 4 As. Wie wir sehen wurde ein Bordell also von beiden Geschlechtern aufgesucht — völlig normal damals. Nochmal zum Vergleich 1 As das war der Preis für ein Brot oder 1L Wein. Poppen war also preiswert — musste aber schnell gehen. Man (und Frau) hatte etwa 10 min, dann musste man fertig sein.
Betriebswirtschaftlich wars also die s.g. “Chinesische Methode”. Viel für Wenig zu verkaufen. Mathematisch aufgerechnet konnte eine Nutte in 10 Stunden rund 60 Kunden beglücken. Wir sind uns sicher — Gleitcremes waren da nicht von Nöten:)
Das Bordell ist zweietagig angelegt. Unten sind die “Gewerberäume”, oben haben die Angestellten oder die Besitzer wohl gewohnt. Das gesamte Amüsement ist mit Fresken bedeckt. Es gilt als unstrittig, dass der Gast beim betreten des Hauses erst diese Fresken (so zu sagen — die Speisekarte) studierte um daraus eine Dienstleistung auszuwählen. Es wurden etwa 120 Inschriften im und am Gebäude gefunden, was auf die hohe Besucherfrequenz des Etablissements hindeutet. Die Graffiti sind dem Inhalt nach recht eindeutig, so heißt es: hic eg(o) puellas multas futui („hier habe ich viele Mädchen gefickt“) oder Murtis bene fellas („Myrte, du bläst gut“). Es wurden auch Inschriften der Prostituierten selbst gefunden, als Beispiel: fututa sum hic („hier wurde ich gefickt“).
Goethe sagte bei seinem Besuch hier „Es ist viel Unheil in der Welt geschehen, aber wenig, das der Nachwelt so viel Freude gemacht hätte“ … und da Goethe kein Kostverächter war, können wir uns vorstellen was er mit FREUDE gemeint hat.
Tolle Bilder und ein interessanter Beitrag. Einfach mal was anderes. Danke